Werbung (Ihr wundert Euch, dass das jetzt vor fast jedem Beitrag steht? eine Erklärung dazu gibt es am Ende des Artikels.)
Das wollte ich schon lange einmal ausprobieren: Stoff natürlich färben ohne irgendwelche chemischen Zusätze! Den letzten Anstoß gab dann ein wundervolles Buch, zu dem ich Euch weiter unten etwas mehr erzählen werde.
Und weil es doppelt, ach was dreifach! soviel Spaß macht, neue Dinge gemeinsam auszuprobieren, haben mich Amy vom Blog einfallsReich und Evi alias Mrs.Greenhouse besucht, um einen Tag zusammen kreativ zu sein.
Es ist immer wieder so schön mit den Beiden, wir ticken einfach auf die gleiche Weise und ergänzen uns so wunderbar!
Aber nun zum Projekt:
Stoff natürlich färben, so geht´s:
Ihr braucht:
Stoff (Baumwolle oder Leinen)
Früchte, Beeren oder Blätter
Salz (evtl.auch Alaun-Salz s.u.)
Essig
Schürze und einen großen Edelstahl-Topf
Ihr braucht natürlich Stoff, ist klar ne? Am besten eignet sich Baumwollstoff, sehr gut geht es mit alten Leinenstoffen oder geerbten Bettlaken. Toll, wenn man so alten Schätzen, die vielleicht bereits etwas vergilbt sind ein frisches Leben einhauchen kann!
Dann solltet Ihr Euch für einen Farbton entscheiden, Farnkraut ergibt z.B. braun, Hundsrose (Hagebutte) blassrosa und Holunder violett.
Wir wollten gern Lila/Rosa Töne haben und entschieden uns für Brombeeren und Blaubeeren. Mit ein Grund dafür war, dass man sie bereits jetzt problemlos bekommt, besser ist es natürlich die Erntesaison abzuwarten und sie dann bei einem schönen Waldspaziergang selbst zu ernten.
Am besten eignen sich übrigens die Beeren, die bereits etwas unansehnlich geworden sind, also über den perfekten “Genuß-Zeitpunkt” schon ein klein wenig drüber weg. Sie geben die meisten Farbpigmente ab.
Kleiner Tipp: fragt auf dem Wochenmarkt doch mal den Obsthändler Eures Vertrauens nach Früchten, die er nicht verkaufen konnte und entsorgen würde. Wenn Ihr gleichzeitig auch noch etwas leckeres Obst für den nächsten Kuchen oder Obstsalat bei ihm kauft, gibt er Euch sicher gern kostenlos etwas mit, das in den Färbesud wandern kann.
Bei unserem Projekt sind die “schönen” Beeren – das war Tiefkühlware – nach den Fotos übrigens ins Marmeladenglas gewandert, die weniger schönen durften dann unseren Stoffen zu einem neuen Outfit verhelfen 😉
Stoff vorbereiten:
Euren Stoff solltet Ihr auf den Färbegang vorbereiten, man nennt das beizen. Das sorgt dafür, dass die Fasern später die Farbpigmente besser aufnehmen können und die Farbe auch gut im Stoff hält.
Für so eine Beize benötigt Ihr normales Speisesalz, mit Alaun Salz (aus der Apotheke) ist die Beize noch ein wenig wirkungsvoller.
Gebt in einen großen Topf reichlich Wasser und fügt pro Liter etwa eine 1/2 Tasse Speisesalz hinzu.
Den Stoff hineingeben und das Wasser langsam erhitzen. Ca. 1 Stunde bei schwacher Hitze darin ziehen lassen. Danach den Stoff gründlich ausspülen und zum Trocknen aufhängen.
Für die Alaun-Beize braucht Ihr wesentlich weniger Salz: pro 100g Stoff etwa 5g Alaun Salz. Diese Variante dauert etwas länger und man muss einiges beachten. Eine genaue Anleitung gibt es in dem Buch “Wild gefärbt”, dass ich Euch weiter unten vorstelle.
Jetzt wird gefärbt!
Wir haben uns nicht ganz an die Vorgehensweise aus dem Buch gehalten ….unter anderem aus Zeitgründen …und aus Ungeduld. Nicht immer ist das gut ….dazu weiter unten mehr.
Es liegt in der Natur der Sache, dass es beim Färben zu Kleckereien kommen kann und man zum Schluß Farbe an Stellen hat, an denen man sie lieber nicht hätte. Aus diesem Grund haben wir den Färbegang in unseren Garten verlegt ….war auch viel schöner bei diesem Traumwetter!
Gebt Eure Früchte in einen großen Edelstahl-Topf und zerdrückt sie mit dem Kartoffelstampfer etwas, dann kommt soviel Wasser hinzu, dass Ihr Euren Stoff später problemlos darin versenken könnt.
Ihr benötigt gewichtsmäßig ungefähr genauso viel Beeren, wie Ihr Stoff einfärben wollt. Also 1kg Früchte für 1 kg Stoff.
Erhitzt die Flüssigkeit mit den Beeren und gebt noch ein paar Handvoll – ja, es braucht da echt keine genaue Mengenangabe – Salz dazu. Nun die Flüssigkeit eine Stunde simmern lassen. Das duftet wunderbar! Schmecken tut es – wegen des Salzes – nicht ganz so gut.
Jetzt kommt ein entscheidender Schritt, den wir einfach mal übersprungen haben: Nach der Zubereitung solltet Ihr den Sud durch ein mit einem Mulltuch ausgelegtes Sieb gießen, um die Rückstände der Beeren aus der Flüssigkeit zu entfernen.
Es gibt da ein schönes schwedisches Sprichwort:
“Genvägar är ofta senvägar”
oder übersetzt:
“Abkürzungen sind oft Umwege”
Da ist was Wahres dran! Wir haben die Beeren erstmal NICHT rausgefiltert, um dann später festzustellen, dass dort, wo die Früchte mit dem Stoff in Berührung kommen, dunklere Farbflecken entstehen.
Also macht es Euch nicht zu bequem, sondern gebt die Brühe vor dem Färben durch ein Sieb!
Dann kann der Stoff endlich in den Sud. Dabei die Flüssigkeit weiter erhitzen (nicht kochen) und den Stoff ab und an darin bewegen. Eigentlich sollte der Stoff dann mehrere Stunden, am besten über Nacht im Farbbad bleiben…..aber natürlich hatten wir leider nicht so viel Zeit…nächstes Mal planen wir das Ganze mit Übernachtung!
Danach wird der Stoff gründlich mit klarem Wasser ausgespült und die Farbe mit einem Schuss Essig im letzten Spülwasser noch fixiert. Dann zum Trocken aufhängen und freuen!
Es lohnt sich tatsächlich wirklich, die lange Einwirkzeit abzuwarten: bei den Stücken, die nur für 1-2 Stunden im Farbbad lagen, war den Färbung nach der Trocknung eher blässlich. Bei meinem Stoff, den ich dann einfach über Nacht im Garten im Topf habe stehen lassen, hat sich ein toller, kräftiger Mauve-Ton entwickelt. Was ich aus diesem Stoff machen werde, zeige ich Euch dann in einem meiner nächsten DIYs.
Merke also: gut Ding will Weile haben!
Jetzt wollt Ihr natürlich wissen, von welchem Buch ich hier die ganze Zeit erzähle:
“wild gefärbt”
von Abigail Booth, erschienen im Haupt Verlag
ISBN: 978-3-258-60177-9, € 26,–
Stoff natürlich färben:
Dieses Buch hatte mich schon beim Blick auf das Coverbild in der Tasche! Es ist voll von wunderbaren Fotos, fachkundigen Informationen und spannenden Projekten.
Der Leser erfährt alles Wissenswerte über das Färben mit Pflanzen und Früchten. Welche Pflanze ist geeignet, welche Farbe entsteht daraus? Was muss ich beim Stoff beachten? Wie bereite ich den Färbesud zu? Alle diese Fragen werden ausführlich behandelt. Und als Sahnehaube gibt es zu den (ich kann es nur wiederholen) wunderschönen Fotos auch noch kleine Projekte für die selbstgefärbten Stoffe: da entstehen Tischsets, eine Sammlertasche oder auch eine Färberschürze. Ein wirklich gelungenes Buch!
Schaut unbedingt mal bei Amy und Evi vorbei, dort gibt es noch mehr tolle Bilder (und auch noch einige andere Farben) und Einzelheiten zu unserem Kreativ-Tag.
Wir haben natürlich nicht nur mit Beeren rumgekleckert, sondern auch Blumen gepflückt, Blogger Themen durchgekaut, Hunde gekrault und soooo viel gelacht!
Danke Mädels für die wunderbare gemeinsame Zeit, es war mir ein Fest!
Und wenn Ihr Lust auf noch mehr Färbe-Projekte habt, dann ist vielleicht mein Beitrag über die Shibori-Batik für Euch interessant.
und jetzt noch eine Erklärung in eigener Sache: Werbung? Werbung!
momentan wird hier fast jeder Beitrag als Werbung gekennzeichnet. Falls Ihr Euch darüber wundert: die neue Rechtssprechung macht es leider nötig *klick* . Ob es sich nun tatsächlich um bezahlte Kooperationen handelt, oder um selbst gekaufte Produkte, ob ich Euch ein Restaurant empfehle (in dem ich für mein Essen brav selbst bezahlt habe) oder auch nur private Freunde -wie im heutigen Post- verlinke: für die Gerichte ist das jetzt ALLES Werbung! Verrückt oder?!
Eigentlich sollte die Werbe-Kennzeichnung dazu dienen, dem Leser ganz klar zu zeigen, für welche Beiträge es eine Bezahlung gegeben hat und welche rein auf persönlichen Empfehlungen beruhen. Das kann nun keiner mehr so wirklich erkennen, weil ALLES als Werbung gekennzeichnet wird (werden muss).
Auch bei mir gibt es immer wieder mal bezahlte Werbe-Kooperationen, die ich immer auch als solche gekennzeichnet habe. Wenn Euch nun das ewige Werbe-Zeichen da oben irritiert, dann möchte ich Euch sagen: es macht eigentlich keinen Unterschied: der Inhalt meiner Beiträge spiegelt IMMER meine persönliche Meinung wieder! Denn auch bei Kooperationen gilt für mich der Grundsatz: ich zeige und empfehle Euch nur Dinge, von denen ich selbst überzeugt bin.
Nur mit dem Unterschied, dass Ihr Euch ab jetzt fragt, ob Amy und Evi mich bezahlen mussten, um in meinem Garten zu werkeln…weil ja wieder einmal #Werbung drüber steht (stehen muss) 😉
Verkehrte Welt! (und nein, mussten sie natürlich nicht)
Aber das nur am Rande…
Ich freue mich, wenn auch Ihr jetzt Lust habt, mal Stoff natürlich zu färben und schicke diesen Beitrag ganz fix zum creadienstag.
Im nächsten Post erwartet Euch dann wieder etwas Leckeres, bis dahin Euch eine schöne Zeit!
Eure Smilla
Zuckerdeern meint
Ahoi aus Hamburg! Das ist ja eine so so schöne Idee! Und die Natur Farben sind doch eh immer am schönsten!
Lg
Nicole
Lena meint
Liebe Smilla
das ist ja ein tolles Projekt und das Buch habe ich mir sofort notiert!
Liebe Grüße aus dem Norden
Lena
Evi - Mrs Greenhouse meint
Hach liebe Smilla,
was musste ich gerade schmunzeln bei deinem Text. Das kommt dabei raus, wenn man lieber quatscht als liest.
Was bleibt ist auf jeden Fall ein wundervoller Nachmittag, der wieder so erfüllend war.
Deine Bilder sind traumhaft geworden! Bin schon neugierig, wie dein Projekt aussehen wird!
Ganz liebe Grüße sende ich zu Dir
Evi
Stef meint
Jaaa, macht sehr viel Lust auf selber Färben! Habe da mal was von Rosa durch Avocado-Schalen gelesen… Unheimlich spannend! Aber auch Blau ist einfach immer schön.
Werde mich auf jeden Fall daran versuchen und auch meine Kinder daran beteiligen (wie lustig, endlich dürfen sie mal was einfärben!).
LG und Danke für die Einführung,
Stef
Fischstraße 11 meint
Liebe Smilla,
ich kann mir sehr gut vorstellen, dass Ihr einen schönen Tag hattet. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: die Stoffe sehen sehen super aus. Ich bin gespannt, was du daraus machen wirst.
Liebe Grüße Marion
www.fastcustomwritinghelp.com/blog/cheating-or-struggling-for-better---2-sides-of-the-same-coin meint
You created a very beautiful story, thanks a lot for submitting the post! I appreciate your efforts to write something down!
https://www.resumeperk.com/blog/12-common-cover-letter-donts-everyone-should-know meint
It is simply amazing. After all, with the help of these simple actions (and inexpensive materials), we can naturally and naturally very simply change the color of our fabric. Awesome.