auch als Vegetarier will man auf ‘gute alte Bekannte’ nicht verzichten. Gerichte, die ich schon in meiner Kindheit geliebt habe, schmecken leicht abgewandelt auch in der Veggie-Variante fantastisch. Deshalb verrate ich Euch heute mein jahrelang erprobtes Rezept für eine vegetarische Bolognese Soße. Ihr werdet sie nie wieder anders essen wollen….
Ich ernähre mich nun schon fast mein ganzes Leben (mit einer kurzen Fleisch-Phase in meinen 30igern) vegetarisch. Seit diese und auch die vegane Ernährungsform in den letzten Jahren schwer in Mode gekommen ist, gibt es viel mehr fleischlose Produkte in den Supermärkten, die man vorher nur im Bioladen bekam. Das begrüße ich durchaus.
Allerdings finde ich es manchmal seltsam, wie viele ‘nachgebaute’ Produkte es gibt, die einem geschmacklich vorgaukeln wollen, dass man Fleisch verzehrt. Grundsätzlich ja ok, aber die Zutatenliste von vielen dieser Erzeugnisse, liest sich wie der Inhalt eines Chemiebaukastens. Also macht man die Ersatz-Gerichte besser einfach selbst!
der Klassiker: vegane / vegetarische Bolognese Soße
Ihr braucht für 6-8 Portionen:
- 3 Tetrapacks (à 500 g) passierte Tomaten
- 3 Dosen (à 400 g) gehackte Tomaten
- 1 Packung (200g) feine Soja-Schnetzel
- 2 Zwiebeln
- 3 Knoblauchzehen
- 4 Karotten
- 2 Eßl. Olivenöl
- etwas Gemüsebrühe (Pulver)
- 4 Eßl. getrocknete italienische Kräuter
- Salz & Pfeffer
wie gesagt: mit vielen Ersatzprodukten habe ich so meine Probleme. Was ich aber gern nutze, sind z.B. Sojaschnetzel, die sich wunderbar als Hackfleischersatz eignen. Sie bestehen zu 100% aus Sojabohnen und enthalten viel Eiweiß bei nur wenig Fett.
Die Sojabohne ist wirklich besser und gesünder als ihr Ruf. Achtet darauf, dass die Bohnen in Deutschland (oder zumindest Europa) angebaut wurden, das ist umweltfreundlicher weil die langen Transportwege wegfallen. Außerdem ist es gut, auf BIO Soja zurück zu greifen, da dort auf Gentechnik und auch auf eine Menge schädlicher Pestizide verzichtet wird.
Von dieser vegetarischen Bolognese koche ich immer einen großen Topf. Ich hasse es nämlich, eine angebrochene Soja-Schnetzel Packung wieder in den Schrank zu stellen. Außerdem kann man die Soße auch prima einfrieren oder als Grundlage für andere Rezepte, wie z.B. Chili sin Carne nutzen.
Aber natürlich könnt Ihr das Rezept auch problemlos halbieren.
und so wird’s gemacht:
Als erstes sind die Soja-Schnetzel dran, denn sie müssen eingeweicht werden: gebt die trockenen Schnetzel in eine große Schüssel und übergiesst sie mit ca. 1/2 Liter kochendem Wasser. Etwas Gemüsebrühepulver hinzugeben und umrühren. Die Schnetzel müssen jetzt ca. 15 Minuten quellen. In dieser Zeit saugen sie das Wasser komplett auf und verdoppeln so Ihr Volumen.
Ist nach der Einweichzeit noch Wasser da, könnt Ihr die Schnetzel auch durch ein Sieb abgießen.
Während Euer ‘Ersatz-Hackfleisch’ nun quillt, schneidet Ihr die Zwiebeln in Würfel und schwitzt sie mit dem Olivenöl in einem großen Topf an.
Die Karotten werden geschält und in kleine Würfel geschnitten und wandern zu den Zwiebeln in den Topf, wo sie einige Minuten mit dünsten.
Jetzt gebt Ihr die Sojaschnetzel hinzu und füllt das Ganze mit den passierten und gehackten Tomaten auf. Knoblauch pressen und mit zur Soße geben. Mit Salz, Pfeffer und den italienischen Kräutern würzen und alles zum Kochen bringen.
Die Soße muss nun eine ganze Zeit lang vor sich hin köcheln. Da macht die vegetarische Bolognese keinen Unterschied zum italienischen Klassiker: es gilt, je länger die Soße kocht, umso besser!
Meine kocht immer so um die 1,5 – 2 Stunden vor sich hin. Es muss natürlich nicht so lang sein, aber sie wird dann einfach noch besser! Wenn Ihr es eiliger habt: eine halbe Stunde solltet Ihr der Soße mindestens geben.
Das war es dann auch schon! Jetzt nur noch die Pasta kochen und sie mit dieser fantastischen vegetarischen Bolognese krönen. Wer mag, gibt noch etwas frisch geriebenen Parmesan darüber oder als vegane Alternative Hefeflocken. Dazu passt ein frischer Tomatensalat und natürlich ein Glas Wein. Hab ich mir sagen lassen. Wenn man Wein mag, ich leider nicht.
Und auch, wenn man sich nicht selbst loben soll: mit dieser vegetarischen Bolognese Soße habe ich schon so manchen Zweifler bekehrt. Selbst mein Vater, der diesem ‘neumodischen Kram’ immer sehr ablehnend gegenüber stand, hat diese Soße geliebt und immer gesagt, er schmecke keinen Unterschied zum Original. Na, wenn das kein Lob ist!
Genauso gut schmeckte ihm übrigens mein (veganer) vegetarischer Grünkohl, der ja hier im Norden auch ein echter Klassiker ist und dessen Saison gerade wieder beginnt. Ok, er ist optisch nich gerade ein Hingucker – weder in der klassischen, noch in der veggie Variante – aber sowas von lecker!
Lasst es Euch schmecken!
Bis bald
Eure Smilla
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Anita Poku meint
Hallo Smilla,
Ein frohes neues Jahr wünsche ich Dir.
Du kannst Dich ruhig selbst loben. Das Rezept ist wirklich einsame Spitze.
Sehr lecker. Habe direkt auf Vorrat gekocht und eingefroren.
Danke das Du das Rezept mit uns teilst.
Smillas Wohngefühl meint
Oh Anita, ich freu mich sehr über diese Rückmeldung! Lass es Dir schmecken!