[enthält Werbelinks] Ich muss ja zugeben: auch wenn ich so viele Dinge bereits nur noch online erledige, Zeitung lesen läuft bei mir immer noch analog. Also mit gedrucktem Papier und knisternden Seiten. Ja, ich weiß, so richtig umweltfreundlich ist das nicht und ich habe jedes Mal ein schlechtes Gewissen, wenn ich die Papierberge sehe, die sich im Laufe der Wochen so ansammeln. Deshalb zeige ich Euch heute ein Projekt, das Ihr ganz easy mit Zeitungspapier basteln könnt. So erfüllen die gelesenen Seiten wenigstens noch einen weiteren Zweck und werden weiter genutzt.
Wie sieht es bei Euch aus? Lest Ihr noch die klassisch gedruckte Tageszeitung oder seid Ihr bereits auf ein Online-Abo umgestiegen? Während ich alle meine Bankgeschäfte mittlerweile am Rechner tätige und sogar meine komplette Buchhaltung (inklusive das Einscannen der Belege) mit dem Handy erledige, bin ich auf anderen Gebieten noch sehr oldschool-mässig drauf: Bücher werden immer noch in gedrucktem Zustand – und am liebsten als Hardcover – gekauft und auch bei Zeitungen und Zeitschriften greife ich viel lieber auf die Printausgaben zurück. Was liegt da näher, als mit dem Zeitungspapier mal etwas zu Neues zu erstellen?
Ich liebe Körbe in jeder Form. Nicht nur für die Aufbewahrung Zuhause sind sie toll, sondern sie eignen sich auch prima, um für ein Geschenk ein schönes Set stilvoll zu verpacken. Wenn das Budget aber bereits vollständig für das Geschenk verbraucht wurde, bastelt Ihr in Zukunft einfach so einen Korb aus Zeitungspapier. Zwei Fliegen mit einer Klappe: Ihr bekommt eine individuelle Geschenkverpackung zum Nulltarif und gleichzeitig wird Euer Altpapierberg etwas kleiner. Win Win, oder was meint Ihr
mit Zeitungspapier basteln:
Upcycling-Korb flechten
Ihr braucht dafür:
- ein paar alte (Tages)Zeitungen
- eine Form (rund oder eckig), z.B. ein vorhandenes Körbchen oder einen Eimer
- etwas feste Pappe für den Boden
- Papierkleber*
- einen Holzspiess* (wie man ihn für Schaschlik o.ä. nutzt)
- Schere
- optional: Kreidefarbe zum Sprühen*
*Affiliate/Werbelink: Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen
Bei der Form habt Ihr die freie Wahl: auch wenn ich hier ein rundes Körbchen geflochten habe, es geht genauso gut, wenn es eckig werden soll. Vielleicht habt Ihr ja bereits ein Körbchen in der passenden Größe Zuhause, welches Ihr als Vorlage nutzen könnt. Ich habe einfach einen kleinen Plastikeimer genutzt.
und so wird´s gemacht:
Wichtig: Druckerschwärze färbt ab. Nicht nur auf Eure Hände, die sich problemlos mit Wasser und Seife wieder reinigen lassen, sondern auch auf Eure Tischplatte. Deshalb legt zum Arbeiten einen Schutz drunter, ein großes Stück Pappe, eine Schreibtischauflage oder eine alte Wachstuchstischdecke.
Nehmt Euch die Zeitungen vor: sie werden einmal in der Mitte durchgeschnitten (siehe Bild), so dass Ihr lange schmale Streifen erhaltet.
Diese Streifen werden nun von einer Ecke aus mit Hilfe des Holzstäbchens eng aufgewickelt. Immer leicht schräg, so dass die Rolle, die entsteht langsam länger wird. Dabei das Holzstäbchen immer wieder ein Stückchen hinausziehen. Wenn fast alles aufgerollt ist und nur noch ein kleines Dreieck herausguckt, wird dieses mit etwas Klebstoff an der Rolle fixiert. Dann das Stäbchen ganz entfernen, es dient nur als Aufroll-Hilfe.
So verfahrt Ihr auch mit den anderen Papierstreifen. Macht Euch Musik dabei an oder ein Hörspiel (ich empfehle für sowas immer “Die drei Fragezeichen”), denn das dauert schon ein Weilchen. Wie viele dieser Zeitungspapier-Rollen Ihr benötigt, hängt natürlich von der Größe Eures Wunsch-Korbes ab. Für mein Körbchen habe ich etwa 60-70 verbraucht.
jetzt ist der Boden dran:
Für den Boden Eures Körbchens braucht Ihr zwei identische Stücke aus Pappe: Stellt Eure Vorlage (den Eimer, die Box oder was immer Ihr nutzt) auf die Pappe, zeichnet drumherum und schneidet dann aus. Das Ganze macht Ihr zwei Mal.
Nehmt Euch einige der zuvor gerollten Papierschlangen und drückt sie flach, “knetet” sie mit den Fingern ein wenig durch, um sie biegsamer zu machen. Jetzt legt Ihr eines der Papp-Bodenstücke vor Euch hin und arrangiert eine ungerade (!) Zahl der Papierschlangen gleichmäßig so auf der Pappe an, dass sie sie wie Tortenstücke unterteilen. Es ist wichtig, dass die Anzahl ungerade ist, da Ihr später mit den anderen Papierstreifen weben wollt, also immer einmal vor und einmal hinter einer Strebe. Bei einer geraden Anzahl würde kein Überkreuz-Effekt entstehen, sondern sich das Muster nach der ersten Runde immer wieder wiederholen. Ich überlege gerade, ob ich das verständlich ausgedrückt habe? Naja, schaut einfach auf die Bilder und zur Not fragt mich, wenn es Probleme gibt.
Fixiert die einzelnen Papierrollen auf der Pappe mit etwas Klebstoff. Dann gebt großzügig Kleber auf den zweiten Pappboden und legt ihn obendrauf. Gut festdrücken.
endlich wird gewebt!
Na, mit Zeitungspapier basteln macht echt Spaß oder? Und jetzt geht´s richtig los!
Stellt nun Eure Vorlage, bei mir den Eimer, auf Euren Boden und knickt die einzelnen Papierstreben gerade nach oben und fixiert sie am Rand mit einer Wäscheklammer. Zur Not geht es auch mit einem Band.
Alle Papierrollen, die jetzt gleich zum Einsatz kommen sollen, werden auch wie die Streben platt gedrückt und ein wenig geknetet. Nehmt Euch den ersten Papierstreifen, knickt sein Ende unten um eine beliebige Strebe und fixiert ihn innen mit einem kleinen Klecks Kleber. Wenn der Klebstoff getrocknet ist, kann das Weben beginnen:
Führt den Papierstreifen jeweils abwechselnd einmal vor einmal hinter den Streben durch. Auf den Bildern ist ganz gut zu erkennen, wie das aussehen soll. Seid Ihr am Ende eines Röllchens angekommen, so schneidet es leicht schräg ab, gebt einen Klecks Klebstoff auf das Ende und schiebt es in den Anfang des nächsten Papierstreifens. Fest andrücken und weiter weben.
Das macht Ihr nun so lange, bis der Korb die gewünschte Höhe erreicht hat. Zwischendrin die gewebten Reihen immer mal wieder mit den Fingern fest nach unten schieben, damit keine Lücken entstehen. Beim letzten Papierstreifen verfahrt Ihr wie bei dem ersten: am Ende ein Stückchen umknicken und hinter einer Strebe mit etwas Klebstoff fixieren.
und so bringt Ihr´s zu Ende:
Euer Körbchen sieht doch jetzt schon toll aus! Aber es fehlt noch der Abschluss. Dazu kommen wir jetzt:
Den oberen Rand kann man in extra Flechtoptik gestalten. Dafür waren mir die Papierrollen allerdings zu steif und alle meine Versuche sahen irgendwie seltsam aus. Deshalb habe ich eine einfachere Lösung gewählt, die zudem noch ein wenig mehr Stabilität für das Körbchen bringt.
Alle Streben, die jetzt noch nach oben stehen, werden auf die Innenseite des Korbes geknickt und in der Länge so gekürzt, dass sie bis zum Boden reichen. Wieder nach oben falten und jetzt gebt auf jeden Streifen oben und am unteren Ende einen Tropfen Klebstoff. Knickt die Streben wieder in das Innere Eures Körbchens und steckt das untere Ende hinter der untersten Querstrebe (kurz vor dem Boden, siehe Bild) fest. Unten andrücken und oben kurz mit einer Wäscheklammer fixieren. Das hält später bombenfest.
nun ist der Korb mit Zeitungspapier gebastelt: so lassen oder Farbe dran?
Ich finde ja, dass das Körbchen auch in der schlichten Optik klasse aussieht. So sieht man genau, dass es mit Zeitungspapier gebastelt wurde. Aber man kann es natürlich farblich passend zur Einrichtung gestalten. Oder – falls es verschenkt werden soll – in der Lieblingsfarbe des Beschenkten anmalen.
Ich habe nicht angemalt, sondern gesprüht. Dass ich Kreidefarbe liebe, ist hier (glaub ich) kein Geheimnis mehr. Schon unzählige Möbelstücke (unter anderem unsere kompletten Küchenschränke + Arbeitsplatte, klick!) und andere Gegenstände habe ich damit “behandelt”. Und auch für dieses Projekt eignet sie sich ganz hervorragend! Für solche kleinen Gegenstände mit vielen Unebenheiten nehme ich am liebsten eine Kreidefarbe zum Sprühen. Einfach alles ringsherum gut abdecken und in mehreren Schichten dünn einsprühen. Dazwischen trocknen lassen. Die Kreidefarbe hat den Vorteil, dass sie gut deckt, nicht stinkt und auch noch echt schnell trocken ist.
So einfach kann man mit Zeitungspapier basteln und wirklich tolle Einzelstücke entstehen lassen.
Ich finde diese Körbe ja richtig schön! Für den Garten sind sie leider nicht geeignet, aber im Haus findet sich so manche Einsatzmöglichkeit: als Aufbewahrung für Wolle, für Kleinigkeiten im Bad oder in höherer Form als Papierkorb. Auch als Blumen-Übertopf sind die Dinger toll, allerdings empfiehlt es sich hier, einen Untersetzer in den Korb zu stellen oder den Boden mit etwas Wachstuch auszulegen, damit keine Feuchtigkeit in das Papier einziehen kann.
Und so einfach wird mein Zeitungskonsum ein wenig nachhaltiger, weil das Papier weiter genutzt wird und nicht einfach nur im Müll landet. Immer noch nicht optimal, aber ein Anfang.
Na? Geht Ihr im Geiste schon Eure Papierstapel durch und überlegt, wie viele Körbe Ihr mit Zeitungspapier basteln könntet?
Bei uns werden in jedem Fall noch einige entstehen….
Bis bald
Eure Smilla
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Unser kleiner Mikrokosmos meint
Guten Morgen Conny
Das sieht ja mega schön aus. Ich bin echt begeistert. Mir selber wäre es zu frimelig, ich bin ja zu ungeduldig und feinmotorisch. Aber ich finde es echt klasse
Liebe Grüße
Silke
Nicole meint
Da hast du mich voll erwischt, liebe Conny.
Ich gehe wirklich im Geiste gerade meine Zeitungsstapel durch – lach.
Deine Körbe sind super geworden und eine tolle Alternative zu all den Häkel- und Strickkörben, die ich inzwischen in Massen produziert habe.
Das werde ich sicher mal ausprobieren. Tolle Idee!
liebe Grüße
Nicole
Heike meint
Liebe Conny,
das ist ja mal ein mega schönes Projekt, was ich direkt in unsere Ferienbeschäftigung
mit einplanen werde. Auch wenn wir seit ein paar Monaten nicht mehr zu den klassischen Zeitungslesern gehören, da wir auf digital umgestellt haben, finden sich hier noch viele Dekozeitschriften und ansonsten frag ich einfach mal bei den Nachbarn nach.
❤️liche Grüße Heike
Gina Haschke meint
Wie toll (wollte eigentlich hier ein anderes Wort benutzen) ist das denn??? Und wie kommt man auf solch klasse Ideen?
Ich bin echt von den Socken. Das sieht echt klasse aus. Und Körbe kann man doch nie genug haben.
Ich fürchte nur, ich bin ein zu unruhiger Geist. Aber in den Sommerferien werde ich es wohl doch mal versuchen.
Tausend Dank für das Teilen dieser Idee und Inspiration.
Smillas Wohngefühl meint
Danke Dir! Und es ist echt gar nicht so fummelig, wie es aussieht!
Smillas Wohngefühl meint
Wie schön Nicole, dann bin ich auf Deine Werke gespannt!
Smillas Wohngefühl meint
Sehr gerne! Und es ist echt nicht soooo fummelig, nach einer Weile flutscht es wie von selbst!
Smillas Wohngefühl meint
Das freut mich Heike! Und glaub mir, die Nachbarn werden Dich mit Zeitungen überhäufen!
Conny Schneider meint
Was für eine tolle Idee! Und, liebe Conny, du hast es super gut beschrieben. Das werde ich auf jeden Fall probieren, denn auch ich bin in Sachen Zeitung lesen, old school und brauche das knistern und Rascheln…gerne beim ersten Kaffee ?.
LG Conny (coschcato)
Smillas Wohngefühl meint
Oh gut! Vielen Dank für die Rückmeldung, sehr beruhigend, dass meine Erklärung verständlich ist. Manchmal ist das ja gar nicht so einfach zu beschreiben….
Riss Anke meint
Ich finde das eine tolle Idee. Was man alles machen kann. Super!!!
Smillas Wohngefühl meint
Dankeschön! Und es macht echt viel Spaß und hat auch gehörig Suchtpotenzial, wenn man einmal damit angefangen hat!
Tina meint
Moin liebe Conny!
Wieder einmal begeistert mich eine Idee von Dir und ich werde so ein Körbchen ganz sicher nachbasteln. Das es Kreidefarbe zum sprühen gibt, ist bis jetzt an mir vorbeigegangen, hach, was ich jetzt alles eingesprühen werde 🙂 Beim stöbern in Deinem sensationell schönen Blog, bin ich auf die Küchenrenovierung gestoßen…tja…was soll ich sagen… wir haben bald Urlaub und vielleicht bekomme ich den Gatten überredet (er guckte zumindest schon recht interessiert) und wir setzen das Projekt um! Auch von Deinen Rezepten bin ich schwer begeistert! Das Spargel-Pesto ist super lecker und fand sogar bei der Schwiegermutter Anklang 😉 , das Eierliköreis (unfassbar gut), das Dalgona Eis (hmmmm)…
Vielen, vielen Dank für Deine tollen Ideen und die Zeit, die Du Dir nimmst, diesen Blog mit so viel Liebe zu gestalten!
Ganz liebe Grüße aus Hamburg
Tina
Smillas Wohngefühl meint
Oh liebe Tina, Daaanke für dieses tolle Feedback!!!! Das bedeutet mir so viel und ich freu mich so sehr darüber! Dann bin ich sehr gespannt, ob Ihr das Küchen-Projekt in Angriff nehmt. Ganz liebe Grüße ❤️
Karin Lechner (vonKarin) meint
Hallo Conny,
ach ist das schön geworden! Mal sehen, wo ich alte Tageszeitungen herbekomme. Oder ich versuche es mal mit Werbeprospekten. Die gibt es wöchtentlich en masse… Hast du schon Erfahrung mit lackiertem,, bunten Papier? Ich probier das einfach mal aus. 🙂
Herzliche Grüße
vonKarin